Bausteine eines Schutzkonzeptes - Partizipation
Worum geht es bei diesem Baustein?
Mitbestimmung schafft Vertrauen in die Institution Schule
Partizipationsmöglichkeiten im System Schule vermitteln den Schülerinnen und Schülern sowie den Erziehungsberechtigten, dass sie gehört werden und dass ihre Meinung wichtig ist. Den Schülerinnen und Schülern und den Eltern die Möglichkeit zu geben, in der Schule mitzugestalten und mitzubestimmen, gibt ihren Bedürfnissen Raum und schafft Vertrauen in die Institution Schule.

Partizipation schafft eine Kultur des Hinhörens und Hinsehens
Wenn in einer Schule zum Ausdruck gebracht wird, dass man sich für die Meinungen, Wünsche und Sorgen der Schülerschaft interessiert, unterstützt dies eine Kultur der vertrauensvollen Kommunikation. Dies ist die Voraussetzung dafür, dass Schülerinnen und Schüler auch bei ernsthaften Problemen in der Schule nach Hilfe suchen, grenzüberschreitende Vorkommnisse äußern und Unterstützung erfragen. Gleichzeitig werden Täterstrategien, die häufig darauf fußen, dass Betroffene sich niemandem öffnen, erschwert.
Partizipation im Hinblick auf das schulische Schutzkonzept
Bei der Erstellung des Schutzkonzeptes gegen sexualisierte Gewalt sollen die Schülerinnen und Schüler bedarfsgerecht und in geeigneter Weise eingebunden werden. Für prozessuale Anregungen vgl. Menüpunkt „Impulse zur Prozessgestaltung – Erstellen und Kommunizieren der Bausteine“.
Empfehlenswert ist, die Schülerinnen und Schüler bereits im Rahmen der Risikoanalyse danach zu befragen, wie wohl und sicher sie sich in der Schule fühlen, ob es Situationen oder Orte gibt, bei denen sie sich im Speziellen unsicher fühlen und ob sie die schulischen Anlaufstellen im Bedarfsfall kennen.
Außerdem bietet es sich an, die Schülerinnen und Schüler zu den Bausteinen Partizipation, Präventionsangebote, Ansprechstellen und Beschwerdestrukturen und Leitbild einzubeziehen. Möglichkeiten der Einbeziehung sind jeweils:
- Einladen der SMV zu einzelnen Treffen des Arbeitskreises Schutzkonzept
- Gemeinsames Erstellen von Ideensammlungen und Meinungsbildern
- Erstellen von Aushängen, die über die Arbeit am Schutzkonzept informieren
- Insbesondere Kommunikation der schulischen wie außerschulischen Anlaufstellen mit Unterstützung der SMV
Quellen und weiterführende Informationen
- Brinks, T., Oppermann, M., Waligora, K., Jeck, S., Kühl-Frese, H., Teske, H. & Kuhn, G. (2023). Kinderschutz in der Schule. Leitfaden zur Entwicklung und praktischen Umsetzung von Schutzkonzepten und Maßnahmen gegen sexuelle Gewalt an Schulen. Kultusministerkonferenz, S. 44ff., abzurufen unter https://www.kmk.org/themen/allgemeinbildende-schulen/praevention-von-gewalt-und-sexuellem-missbrauch.html
- Arbeitsstab der Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs. Online-Portal Schule gegen sexuelle Gewalt, abzurufen unter https://bayern.schule-gegen-sexuelle-gewalt.de/bestandteile#c107